Mit Apps programmieren Geld verdienen – So klappts

Die Nachfrage nach Programmieren und das Interesse daran, sich enstprechende Fähigkeiten anzueignen, steigt immer weiter. Und das nicht zu Unrecht, denn das Zeitalter der digitalen Transformation, in dem wir uns befinden, bietet nicht nur zahlreiche Jobs, sondern auch etliche Geschäftsmodelle und -konzepte, die diese Skills erfordern.

Aus diesem Grund lest Ihr in diesem Artikel, wie ein grundsätzliches Modell aussehen könnte, wenn du mit dem Entwickeln von Smartphone Apps Geld verdienen willst. Und da ich selbst kein Programmierer bin, ist der Inhalt in Kooperation mit Tom vom Youtube Kanal Let's GameDev entstanden.


TomEntwickler Let's GameDev

Hallo, mein Name ist Tom und ich bin Softwareentwickler und nebenberuflich entwickle ich Spiele und Apps für Smartphones. Außerdem gebe ich dir auf meinem Kanal Let's GameDev Tipps rund um das Entwickeln von Spielen.

In diesem Aritkel möchte ich dir erzählen, was du wissen musst, um dir selbst (Neben)einnahmen mit dem Entwicklen von Spielen oder Apps zu ermöglichen.

Dabei werde ich dir nicht nur verraten, welche Aufgaben dich bei dieser Reise erwarten, sondern dich auch mit nützlichen Tipps versorgen, damit du einen leichteren Einstieg hast.

Aber fangen wir einfach direkt an!

Schritt 1: Die Aufgabenverteilung


Ein Spiel zu entwicklen ist wie ein Haus zu bauen. Es gibt nicht einen Typen der alles kann, sondern jeder hat sein Spezialgebiet. So kann man die Tätigkeiten in der Software-Entwicklung grob in folgende Teilbereiche aufteilen:

grafiken

Die Grafiken:
Dazu gehört alles was du sehen kannst. Jemand muss also bei dem Spiel die Figuren und Hintergründe zeichnen. Auch Animationen und Oberflächenesign gehören dazu.

sound

Sound und Musik
Das ist besonders auch für Spiele wichtig, denn passende Sounds und eine stimmige Hintergrundmusik werten ein Spiel noch einmal richtig auf.

gamedesign

Gamedesign 
Der Game Designer zeichnet nicht und programmiert auch nicht. Viele fragen sich daher, was er überhaupt macht. Er bestimmt was andere zeichnen und programmieren sollen. Er ist der "Bestimmer" und sagt in welche Richtung es mit dem ganzen Programm gehen soll.

programmierung

Programmierung
Ohne die Programmierung gäbe es keine Interaktivität. Er setzt die Logik der App oder des Spiels um und ist dafür verantwortlich die Teile der Grafik und des Sounds so zusammenzusetzen, wie es der Gamedesigner gerne hätte.

Wenn du allein bist, wirst du dich um alle Aufgaben kümmern dürfen. Zusätzlich kommt an Ende noch das Marketing hinzu. Das kann ganz schön viel sein und genau deshalb wird normalerweise in Teams gearbeitet.

Entschließt du dich aber alleine zu arbeiten, darfst du dich nicht übernehmen. Es ist also von Vorteil, wenn du in möglichst vielen dieser Bereiche bereits Wissen und Erfahrungen vorzuweisen hast. Wenn du das nicht hast, gibt es viel zu lernen.

Schritt 2: Finde deine Idee

Wenn alles gut läuft, musst du gar nicht erst nach einer Idee suchen sondern die Idee war der Grund, warum du ein Spiel oder eine App entwickeln wolltest. Wichtig ist, dass du dir nicht vornimmst ein Spiel in der größe von Candy Crush oder sogar eines "AAA-Titels" wie Assasins Creed entwickeln zu wollen.

Das sind Projekte, an denen sitzen zum Teil hunderte von Menschen für mehrere Jahre. Du allein müsstest schon wirklich sehr alt werden, um das alles zu schaffen.

app enwickeln ideen

Versuche also deine Idee nicht unnötig aufzublähen und schreibe dir auf, was du auf jeden Fall drin haben möchtest. Lasse alles weg, was nicht zu 100% zur eigentlichen Idee gehört. Wenn dein Programm erfolgreich ist, kannst du es später immer noch erweitern, denn über kostenlose Updates freuen sich ja die meisten Nutzer.

Schritt 3: Erstelle dein Game Design Document

Eine Idee erscheint uns im Kopf immer perfekt und ausgearbeitet. Aber das ist sie nicht! Schreibe also alles auf. Alles was zu deinem Spiel gehört, schreibst du in das sogennannten Game Design Document.
Dort dokumentierst du so viel du kannst zu deinem Spiel:

game design document
  • Was sind die Mechaniken

  • Gibt es Level

  • Wie sehen diese aus?

  • Gibt es eine Geschichte, die du erzählen willst?

  • Für welche Plattform soll dein Spiel erscheinen

  • usw.

Du kannst dir das Game Design Document als erste Blaupause vorstellen. Du setzt nur das um, was du dort reingeschriebene hast. Du wirst sehr schnell merken, dass du oft nicht weiter weißt und dir erst einmal über einige Mechaniken und Gegner Gedanken machen musst.

Es ist auch normal, dass sich das Game Design Document im Nachhinein ab und an noch ändert. Solltest du alles aufgeschrieben haben und dein Game Design Document ist unter 10 oder sogar unter 5 Din A4 Seiten lang, so bist du auf dem Weg ein Projekt zu starten, das du letztendlich auch alleine umsetzen kannst.

Schritt 4: Setze deine Idee um

An diesem Punkt geht es darum, deine Idee in die Tat umzusetzen. Das heißt du wirst nun programmieren und zeichnen dürfen. Es kann gut sein, dass du an diesem Punkt Probleme bekommst. Zum Beispiel, wenn du gar nicht gut zeichnen kannst oder du noch nie eine Zeile Code geschrieben hast. Nutze dein Projekt, um dir genau diese Dinge anzueignen. Am Ende ist das entwickeln von Spielen eine Kunst und die muss man eben lernen.

(Anmerkung Andreas: Wer hier einen reinen Business Ansatz sucht, der kann theoretisch gesehen wirklich alles "outsourcen". Es ist durchaus möglich Schritt 4 auszulassen und die App vollständig programmieren zu lassen. Deine Aufgabe ist in diesem Fall ein sehr gute Idee und vor allem ein sehr detailliertes Game Design Document zu erschaffen, mit dessen Hilfe dann ein externer Programmierer​ an die Umsetzung geht. Damit sich das lohnt solltest du aber vom Potenzial deiner App überzeugt sein, sonst zahlst du am Ende drauf!)

Besonders beim Programmieren wirst du erst einmal viel recherchieren müssen, denn es gibt eine eine große Anzahl an Möglichkeiten, wie du welche Teile deines Projekts umsetzen kannst.

Am besten ist es, wenn du dich in einem Forum für Spieleentwickler an erfahrenere Entwickler wendest. Achte dabei darauf, dass du nicht wie ein kleiner Junge klingst, der gerade so in die nächste Klasse versetzt wurde. Dann wird man dir auch helfen.

Du wirst am Anfang sehr viele Fragen haben und das ist auch normal. Nach meiner Erfahrung haben Anfänger die größten Probleme dadurch, dass sie bestimmte Zusammenhänge (noch) nicht verstehen oder kennen. Zum Beispiel wie ein Spiel technisch aufgebaut ist, oder was elementare Begriffe wie Sprite, Assets, Entwicklungsumgebung oder speichern unter bedeuten.

Solltest du beim Zeichnen nicht so gut sein und deine Figuren und Bilder sehen nicht wie in deiner Vorstellung aus, so wirst du dir entweder einen Grafiker besorgen müssen oder schlicht üben, üben, üben....

Programmierer

Welche Programme du zum Entwickeln benutzt ist zum Großteil Geschmacksfrage. Für das Erstellen von Grafiken eignen sich vor allem:

 Gimp, Inkscape oder Photoshop sehr gut. Es gibt auch Software, die sich auf das Erstellen von Pixelgrafiken spezialisiert haben. Zum Beispiel

Beim Programmieren kommt es oft auf die Sprache an. Mit Java wird gerne Netbeans verwendet und mit C oder C++ Eclipse. Willst du eine App nur für Android entwickeln, bietet sich Android studio an. Und wenn es dich eher in Richtung iOs zieht, wirst du xCode nutzen müssen.

Gerade im Bereich Sound und Grafiken kannst du auch auf Stücke zurückgreifen, die du entweder frei oder für kleines Geld im Internet finden kannst.

Für Musik und Sounds finde ich Audiojungle.net und freesound.org sehr gut.

Bei Grafiken kommt es eher auf das Individuelle an. Hier wirst du dann wahrscheinlich auf Auftragsarbeiten zurückgreifen müssen, wenn du selbst keine Grafiken erstellen möchtest oder kannst. Dafür bietet sich fiverr oder auch 99designs an. Hier muss man aber darauf aufpassen, dass nicht die Kosten den zu erwartenden Gewinn bei Weitem übersteigen

Pixel Grafik Spieleentwicklung

Bei all den Teilaufgaben der Spieleentwicklung gilt, dass du mit deinen Aufgaben wachsen musst. Fange mit einfachen Dingen an und arbeitet dich so nach und nach zu komplexeren Projekten vor.

Schritt 5: Marketing.

Wenn du dein Spiel fertig hast, musst du es zum Kunden bringen. Da wird dir heute glücklicherweise heute sehr unter die Arme gegriffen. Bei Android gibt es den Google Play Store und für Apple Geräte den Apple App Store.

Und wenn du ein Spiel für den normalen Computer entwickelt hast, dann sieh dich doch mal itch.io oder bei Steam Greenlight (akzeptiert keine Einsendungen mehr) um.

Was nun folgt, ist Arbeit, die nicht direkt mit deinem Spiel zu tun hat. Du musst es dem Spieler schmackhaft machen. Gute Beschreibung und Screenshots gehören genauso dazu, wie ein attraktiver Preis und ein interessanter Name.

  • #indiegame

  • #screenshotsaturday

  • #gamedev

  • #indiedev

twitter vermarktung apps

Auch in diesen Reddits kannst du dein Spiel ankündigen:

  • r/indiegame

  • r/screenshotsaturday

  • r/gamedev

  • r/indiedev

reddit vermarktung apps

Poste dein neues Spiel auch auf facebook, damit deine Freunde es sehen. Es lohnt auch, schon während der Entwicklung erste Eindrücke zu präsentieren. So hat dein Programm länger Zeit bei den Leuten "anzukommen" und du kannst dir mit dem Erscheinen schon viele Nutzer sichern, die bereits darauf warten.

Was noch fehlt:

facebook freelancer

Das Entwickeln von Apps und Spielen ist eine tolle, herausfordernde Tätigkeit, die dir nebenbei auch noch ein bisschen Taschengeld einbringen kann. Es kommt oft vor, dass eine App vielleicht nur 5 bis 10 Euro Umsatz generiert. Das ist völlig normal und auf ein Jahr hochgerechnet sind das immerhin schon einmal bis zu 120 Euro. Und das ist als passives Einkommen gar nicht so schlecht. Denn es muss ja auch nicht bei einer App bleiben. Je mehr qualitativ hochwertige Apps du vorzuweisen hast, desto höher ist entsprechend auch dein Einkommen.

Und wer weiß, vielleicht trifft deine Idee ja genau den Nerv der Zeit und aus 120 Euro wird auf einen Schlag das 100- oder 1000-fache. Das passiert zwar eher selten, aber es kommt vor. 

(Anmerkung Andreas: Der Angry Birds Entwickler wurde quasi über Nacht zum Multimillionär!)

Ich hoffe mit dieser kleinen Zusammenfassung habe ich dir geholfen, dein erstes Projekt anzugehen und wünsche dir viel Spaß dabei.

Dein Tom von LetsGameDev


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